Ein echter „Caritäter“ geht in den Ruhestand: Herbert Kraft nach 28 Jahren verabschiedet
Seit dem Start seines Nachfolgers Dr. Ansgar Seidel ist Kraft seit Kurzem auf "Abschiedstournee durch den Caritasverband", wie er es selbst schmunzelnd bezeichnete.
Zu der offiziellen Veranstaltung auf dem Hof Lohmann waren Kolleg*innen, die Leitungen der Einrichtungen im Caritasverband, des Diözesancaritasverbandes, der Caritasrat sowie Beschäftigte aus den Freckenhorster Werkstätten und Ehrengäste des Kreises und der Stadt Warendorf gekommen, um gemeinsam auf 28 Jahre Caritasarbeit zurückzuschauen.
Angesichts der vielen Spuren, die Herbert Kraft seit seinem Eintritt in den Caritasverband im Jahr 1996 hinterlassen hat, gab es viele lobende Worte und es wurde deutlich, dass man den scheidenden Vorstandssprecher nur ungern in den Ruhestand ziehen lässt. So stellte Franz-Josef Prangemeier, Vorsitzender des Caritasrates, Krafts Fähigkeit in den Vordergrund, sich Herausforderungen mit Fachwissen und Sensibilität anzunehmen und stets die den Einrichtungen des Verbandes anvertrauten Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Darüber hinaus blickte er zurück auf die Entwicklung von einem Verband mit 600 Mitarbeitenden mit Schwerpunkt auf der Behindertenhilfe zum heutigen Verband mit 1.900 Mitarbeitenden und über 40 Einrichtungen an 90 Standorten im Kreis Warendorf. Auch die kontinuierliche inhaltliche Weiterentwicklung zu den heutigen Schwerpunkten auf Familien-, Kinder- und Jugendhilfe, Behindertenhilfe sowie Hilfen in sozialen Notlagen, Ausbildung und ambulanter Pflege nahm Prangemeier in den Blick.
Landrat Dr. Olaf Gericke und Warendorfs Bürgermeister Peter Horstmann gingen beide auf die angenehme und konstruktive Zusammenarbeit ein, die in gemeinsamen Projekten oder für die Menschen in den Einrichtungen stets an der Sache und am Ziel orientiert war. Peter Horstmann benannte Kraft als "zugängliche und absolut verlässliche Kämpferpersönlichkeit". Darüber hinaus überbrachte er auch Grüße und die Wertschätzung der Bürgermeister*innen der übrigen Städte und Gemeinden des Kreises Warendorf, in denen heute viele der Caritas-Einrichtungen vertreten sind.
Krafts Nachfolger Dr. Ansgar Seidel blickte auf die derzeitige Übergangsphase und bedankte sich für "Rat und Tat", mit denen Kraft die Übergabe ganz unaufgeregt gestalte. Die Direktorin des Caritasverbandes für die Diözese Münster e.V. Pia Stapel hatte die Goldene Ehrennadel des Deutschen Caritasverbandes im Gepäck und würdigte Herbert Krafts unermüdliches Engagement als "echter Caritäter".
Neben den lobenden Ansprachen, die Herbert Krafts beruflichen Werdegang und seine Verdienste eindrucksvoll in den Mittelpunkt stellten, sorgte ein eigens eingerichteter Chor der Einrichtungsleitungen für Abwechslung und die musikalische Begleitung des Tages. Kraft selbst resümierte abschließend ebenfalls, schaute auf Stolpersteine und Erfolge und hielt fest, dass für ihn die Caritas immer "weit mehr als nur eine Arbeitsstelle gewesen sei". "Es lebe die Caritas! Es lebe die Liebe!", gab er den Zuhörenden mit auf den Weg.
Der Tag klang mit viel Beifall, persönlichen Glückwünschen und Geschenken bei schönstem Spätsommerwetter im Bier- und Rosengarten des Hofes Lohmann aus.