Reisegruppe „Urlaub ohne Koffer“ zu Gast im Eiscafé Zanella
17 Senior*innen aus Sassenberg und Füchtorf konnten in dieser Woche eine dreitägige Auszeit im Rahmen des „Urlaub ohne Koffer“ genießen (Bild: Julia Kuhn).
Ein paar Tage Auszeit aus dem gewohnten Alltag für die oft hochbetagten Senior*innen - das ist das Ziel der jährlichen Aktion, die von Ehrenamtlichen rund um Monika Lückemeier aus der Pfarrei St. Johannes und St. Marien Sassenberg und Füchtorf angeboten wird.
Ein Höhepunkt des diesjährigen Urlaubs war für die 17 Teilnehmer*innen der Blick hinter die Kulissen des Eiscafés Zanella in Sassenberg. Das beliebte Eiscafé erfreut im Sommer an zwei Standorten in Sassenberg die Menschen mit der kühlen Köstlichkeit. Inhaber Fabio Zanella und seine Frau Christina begrüßten die Senior*innen herzlich und der Chef höchstpersönlich gab der Reisegruppe einen Einblick in sein Handwerk - die Eisproduktion.
Eindrucksvoll erzählte Fabio Zanella die Geschichte des Familienunternehmens, das seit 50 Jahren seinen Sitz in Sassenberg hat. Er ließ sich von den Senior*innen in seiner Küche bei der Eisproduktion über die Schulter schauen und machte deutlich, was modernes Eishandwerk ausmacht. Bis zu 400l Milch werden an manchen Tagen zu Eis verarbeitet und es ist nicht ungewöhnlich, dass in einer Woche bis zu eine Tonne Zucker verbraucht wird. Davon werden an heißen Tagen bis zu 300 kg Eis alleine am Standort Feldmarksee ausgegeben. "Eis machen ist nicht einfach ein Geschäft, sondern ein traditioneller Handwerksberuf. Wir haben diesen Beruf gelernt und leben seine Tradition", unterstreicht Fabio Zanella seine Vorführung.
Nach dem Blick in die Küche und die leckeren Vorräte in der Kühlung lud das Team des Eiscafés die Gruppe noch zu einer Verkostung ein. Dabei gingen die Meinungen über die Lieblingssorten auseinander: Lisa Lietmann, die mit 94 Jahren die älteste Teilnehmerin ist, antwortet direkt: "Erdbeere!" Aber auch Vanille und Schokolade sind Favoriten im aus rund 25 Eissorten bestehenden Sortiment des Eiscafés.
Neben dem Besuch des Eiscafés standen an den zwei weiteren Urlaubstagen noch eine Führung durch das Zollhaus sowie eine Kirchenführung auf dem Programm. Das Programm ist in all den Jahren eine gesunde Mischung aus "Klassikern" und "Höhepunkten". Basteln, Rundfahrten und Besichtigungen in der näheren Umgebung, Spiele, leichte Bewegung und Aktivität stehen immer auf dem Wochenplan. Die Mahlzeiten und Ruhepausen finden im Pfarrheim in Sassenberg statt. Neu ist in diesem Jahr allerdings die Dauer der Urlaubsmaßnahme, denn Sassenberg und Füchtorf gehen in diesem Jahr mit dem drei- statt fünftägigen Angebot neue Wege. "Die Ehrenamtlichen berichteten, dass es immer schwieriger wird, Engagierte für die fünf Tage zu finden und dass die Woche auch für viele der teilnehmenden Senior*innen sehr kräftezehrend sei. Da lag das Experiment einer verkürzten Urlaubswoche nahe", so Kathrin Wiggering, die seitens des Caritasverbandes im Kreisdekanat Warendorf die Planungen unterstützt. In der Abschlussrunde am Donnerstag ist dann ein ehrliches Feedback der Teilnehmenden gefragt, das dann für die "Urlaubsplanungen" 2024 berücksichtigt werden soll.
In diesem Jahr unterstützten die Volksbank eG und Sparkasse Münsterland Ost das Ferienangebot für die Senior*innen.